Informationsveranstaltung September 2008

Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten sich in großer Zahl am 02. September 2008 zur Informationsveranstaltung des Vereins in Linter eingefunden. Prof. Dr. Distler, der zweite Vorsitzende, zog zunächst eine Bilanz des ersten halben Jahres seit Gründung des Vereins.

In dieser kurzen Zeit haben es die fast 250 Mitglieder geschafft, mit einigen spektakulären Aktionen das Bewusstsein der √ñffentlichkeit und das Interesse der Medien für das Thema Südumgehung zu wecken.

Neben der Aktion Stock im Feld war es vor allem die Simulation der Brücke im Kasselbachtal, die ein breites Echo in der Presse sowie mehreren Fernseh- und Rundfunkbeiträgen fand. Im Nachgang zu diesen Beiträgen haben sich viele weitere Bürger in Leserbriefen ihrer Meinung Ausdruck verliehen (sehen Sie dazu auch unser  Pressearchiv).

Das Gutachten

Prof. Wolfgang Distler nahm dann noch einmal Stellung zu den von der Stadt Limburg vorgelegten Gutachten. Während die Umweltverträglichkeitsstudie methodisch korrekt sei und weitgehend auf Fakten basiere, beruhe das Verkehrsgutachten weitgehend auf Prognosen und Hochrechnungen. Je nach dem, welches Prognosemodell und welche Datenbasis verwendet werden, können äusserst unterschiedliche Ergebnisse zustande kommen. Dies zeige etwa das Gutachten von 1997, welches eine Westumgehung als geeignetstes Mittel zur Entlastung der Diezer Strasse empfiehlt.   

Aufgrund des nach aussen nicht vollständig transparenten Vergabevorgangs der Gutachteraufträge müsse zudem davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der Gutachten die Interessen des Auftraggebers widerspiegeln.   

Die Inhalte des Gutachtens sowie die detaillierten Karten können Sie auch bei uns einsehen und herunterladen.

Wie geht es weiter?

Nachdem alle Gutachten vorliegen, muss der Magistrat der Stadt Limburg eine Beschlussvorlage erarbeiten und der Stadtverordnetenversammlung zum Beschluss vorlegen. Diese Beschlussvorlage muss die alternativen Trassen enthalten und eine Empfehlung für einen Trassenvorschlag aussprechen.
Nach aktuellem Kenntnisstand favorisieren die im Stadtparlament vertretenen Fraktionen die folgenden Trassen:

  • die Fraktion der CDU hat sich noch nicht für eine Variante entschieden
  • die SPD hat sich bereits auf die Alttrasse festgelegt
  • Grüne und BZL lehnen beide untersuchten Varianten (Südumgehung und Alttrasse) ab
  • die FWG favorisiert die Südumgehung (Variante 1)
  • die FDP möchte eine ortsferne Variante am Fuss des Mensfelder Kopfes, die jedoch in keinem der aktuellen Gutachten enthalten ist und aufgrund der Nähe zum Natura 2000 Gebiet nicht weiter verfolgt werden kann.

 Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung für eine Vorschlagsvariante wird die Empfehlung dann an das ASV Dillenburg weitergeleitet, welches eine Planungsvorlage für die Landesregierung von Hessen erarbeiten wird. Das Land Hessen wird diese Vorlage prüfen und diese dann letztlich an den Bund als der finanzierenden Körperschaft zur Entscheidung weitergeleiten.

Offener Brief des Vereins "Bürger gegen die Südtangente/Alttrasse e.V.

Der Verein hat einen "Offenen Brief" an den Bürgermeister, den Stadtverordnetenvorsteher und die Stadtverordneten der Stadt Limburg versandt und auf seiner Homepage veröffentlicht. In diesem Brief betont der Verein die Notwendigkeit einer Umgehung  und empfiehlt indirekt die Variante 1 (Südumgehung).

Prof. Distler betonte noch einmal, dass unser Verein "Keine Südumgehung Limburg e.V." bisher stets um Neutralität und Faktentreue bemüht war und sich nicht für eine andere Trassenvariante ausspricht. Der unbedingte Wunsch der Alttrassengegner nach dem Bau einer Umgehungsstrasse, deren Notwendigkeit doch von der Stadt Limburg nicht belegt werden kann, und der Ausschluss anderer Alternativen schliesst eine konstruktive Zusammenarbeit der beiden Vereine derzeit leider aus.

Die Brummipiste

Abschliessend wies Ralf Jung-König, erster Vorsitzender des Vereins, noch einmal auf den grösseren Zusammenhang der Südumgehung mit einer möglichen Ost-West-Verbindung hin, in dem die Umgehung Limburg nur als ein Bestandteil gesehen werden muss. 

Weitere Informationen

12.09.2008
Neue Strasse = weniger Brot

Die geplante Südumgehung Limburg wird über 25 Hektar bestes Ackerland vernichten - eine Fläche, auf welcher derzeit im Jahr Getreide für 230.000 Brote angebaut wird. Das ist für den Bauernverband zu viel. Der Wegfall der landwirtschaftlichen Flächen wird die Existenz einiger Betriebe massiv gefährden, denn Ersatzflächen stehen nicht zur Verfgung. Nach Ansicht des Bauernverbandes sollte bei mehreren Alternativen stets die mit dem geringsten Flächenverbrauch gewählt werden. 

09.09.2008
Umgehung: Neue Kritik

Drei für die Gesellschaft äusserst wichtige Einrichtungen, zwei Schulen und die Lebenshilfe Limburg, sind in den Augen der Gegner durch das umstrittene Grossprojekt gefährdet. Dabei berufen sich die Gegner auf die Aussagen der von der Stadt beauftragten Gtuachter. 

04.09.2008
Gegen "Brückenmonster"

Mehr als 2000 Unterschriften hat der Verein "Keine Südumgehung Limburg e.V." mittlerweile gesammelt. Bei einer Mitgliederversammlung informierte der Vorstand über die Ereignisse der letzten Monate, darunter verschiedene Aktionen im Rahmen des Bürgermeister-Wahlkampfs in Limburg sowie die von Fernsehen und Rundfunk stark beachtete Aktion im Kasselbachtal. 

04.09.2008
Arbeiten Initiativen bald zusammen?

Der künftige Verlauf der Südumgehung hat in Limburg zur Gründung mehrerer Initiativen geführt. In der Zusammenarbeit dieser sehen viele erhebliche Vorteile im Kampf gegen die Umgehungsvarianten. Doch es gibt Differenzen in den jeweiligen Auffassungen bezüglich des besten Trassenverlaufes. Während die "Bürger gegen die Alttrasse" zum Bau der Südumgehung aufrufen, hat der Verein "Keine Südumgehung Limburg e.V." nie den Bau der Alttrasse gefordert.