Diskussion der Kandidaten zur Bürgermeisterwahl

Die NNP hatte am 02. Juni 2009 die beiden Kandidaten zur Bürgermeisterwahl 2009 zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, Fragen zu verschiedenen Themen der Stadtpolitik an die beiden Kandidaten zu richten. Neben Fragen zum verschiedenen Baumaßnahmen, zum Haushalt der Stadt Limburg und Belangen der Ortsteile nahm das Thema Verkehr und Verkehrsplanung in der Diskussion einen breiten Raum ein.

Die Diskussionsbeiträge wurde direkt mit dem Thema Südumgehung eröffnet. Der amtierende Bürgermeister Martin Richard wiederholte seine bereits in der Vergangenheit wiederholte Position, nach der der Durchgangsverkehr aus der Stadt entfernt werden müsse und dass dies nicht alleine durch eine Umgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs erreicht werden könne. Der Herausforderer Dr. Marius Hahn forderte dagegen die Erstellung eines umfassenden Verkehrskonzeptes für Limburg, das die zukünftige demographische Entwicklung ebenso berücksichtige wie auch alternative Lösungen zur Steuerung der Verkehrsflüsse. Eine Umgehungsstrasse sei für ihn nur die letzte Möglichkeit, die dann zum Tragen kommen müsse, wenn es keine andere Lösung gebe.

Folgekosten für die Stadt

Beide Kandidaten wurden gefragt, wie die Stadt die Summe von über 32 Millionen Euro tragen solle, mit welcher der Stadthaushalt durch die Folgekosten der Südumgehung belastet würde (für Details siehe die Presseerklärung des Vereins vom 29.05.). Martin Richard hielt auch nach weiteren ausführlichen Erklärungen zur Berechnung diese Summe für "nicht nachvollziehbar" und verwies auf das laufende Verfahren. Details seien erst nach der Entscheidung des Bundes bekannt. Die Verluste an zukünftigen Bauflächen seien im Übrigen nicht entscheidend, da Limburg aufgrund des demographischen Wandels keine weiteren Wohnbauflächen benötige, die zukünftige Stadtentwicklung müsse sich "ohnehin auf den Kern konzentrieren".

Dr. Marius Hahn hielt dagegen die vorgetragenen Zahlen für "nicht für Spekulationen" und lobte die Arbeit des Vereins "Keine Südumgehung Limburg e.V.", der diese Informationen allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stelle. Seiner Ansicht fallen diese Kosten im Falle des Baus der Südumgehung Limburg zur Last, dies sei ein Grund mehr, die Sinnhaftigkeit des Projektes generell in Frage zu stellen, erst recht vor dem Hintergrund zusätzlichen Verkehrs durch eine mögliche Ost-West-Verbindung. Im übrigen verwies er darauf, dass man nicht auf eine Entscheidung des Bundes warten müsse, sondern diese durch einen Bürgerentscheid frühzeitig beeinflussen könne.

Trassenwahl

Dr. Hahn nahm auch zu Fragen nach der Variante 2 ("Alttrasse") Stellung. Details zur Trassenplanung müssten noch ausgearbeitet werden, um die erwarteten Belastungen der Anwohnerinnen und Anwohner zu minimieren. Die höheren Baukosten dieser Lösung würden durch die erwarteten Zusatzkosten der Südumgehung in jedem Falle aufgewogen, zumal die erwarteten Baukosten von 45 Millionen Euro für die Südumgehung nach Auskunft von Fachleuten eher zu niedrig eingeschätzt seien.

Martin Richard forderte erneut auf, die Fertigstellung der Gutachten abzuwarten, da beide Umgehungen zusätzliche Umweltbelastungen wie etwa zusätzliche Belastungen mit Feinstaub für die Stadt bedeuten würden und es gelte, die beste Lösung zu wählen.

Entlastung der Diezer Strasse

Anwohner der Diezer Strasse forderten nachdrücklich nach einer Entlastung ihrer Strasse, die durch den neuen Kreisel sowie den Ausbau des ehemaligen Bahnwerks noch zusätzliche Verkehrsbelastungen erfahren habe. Bürgermeister Martin Richard verwies darauf, dass nur der Bau einer Umgehungsstrasse zu einer Entlastung der Diezer Strasse führen würde, andere Lösungen würden nicht zu der gewünschten Entlastung führen. Dr. Hahn forderte dagegen die aktive Überprüfung möglicher Alternativen wie etwa eines Verbotes des Schwerlastverkehrs in bestimmten Zeiten.  

Zum Schluss der Veranstaltung blickte Martin Richard optimistisch auf seine Amtszeit zurück, die nach seiner Meinung trotz einiger Fehler positiv gelaufen sei. Marius Hahn antwortete auf die Frage, was er nach seiner Wahl ändern würde, dass er ganzheitliche Konzepte für die drängenden Fragen der Limburger Stadtpolitik unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger suchen möchte.

Downloads

Pressemitteilung Mai 2009

Am 29. Mai veröffentlichte der Vereinsvorstand eine Pressemitteilung, in der die Stadt Limburg aufgefordert wird, ihre Verkehrskonzepte generell zu überdenken

Pressemitteilung Mai 2009 - Belege

Die in der Pressemitteilung genannte Summe von ca. 70 Millionen Euro wird in diesem gesonderten Beiblatt aufgeschlüsselt.

Weitere Informationen

09.06.2009
Tennisclub Rot-Weiss warnt vor "Funktionsverlust"

Der Tennisclub Rot-Weiss hat Bürgermeister Richard auf einen "Funktionsverlust" des Vereins hingewiesen, wenn die Südumgehung in der Variante 1/1a gebaut werde. In der von der Stadt Limburg veröffentlichten Planskizze sei ersichtlich, dass bei der Umsetzung des Projektes eine Standspur den Platz 4 der Anlage direkt berühren würde. Darüber hinaus würde die gesamte Trassenführung den Spielbetrieb "absolut unmöglich machen würde". Eine notwendige Umsiedlung würde Kosten in geschätzter Höhe von zwei bis drei Millionen Euro verursachen, die von der Stadt getragen werden müssten.

05.06.2009
Über 2300 Unterschriften gegen Südumgehung

Der Verein hat seine Unterschriften im Rathaus abgegeben. Eine "feierliche" Übergabe kam allerdings nicht zustande. Nachdem die Vereinsvertreter feststellten, dass der Briefkasten vor dem Rathaus einfach zu klein war, um all die Listen mit Unterschriften zu fassen, ging es zur Abgabe eben rein in die Stadtverwaltung.

04.06.2009
Richard gegen Hahn - das Duell

Beim Bürgerforum der NNP mit ging es um den Verkehr in der Stadt und wie man ihn raushalten könnte. Die "Bürger gegen die Südumgehung" hatten sich in ihre Vereinskluft geworfen, ihre Demoplakate mitgebracht und in der ersten Reihe postiert. Und die Verkehrspolitik war denn auch das beherrschende Thema bei der Podiumsdiskussion.

03.06.2009
Neue Planungen gefordert

In einem Punkt sind sich die Gegner der Südumgehung einig: mit den zur Zeit vorgesehenen Trassen wird es nicht die versprochene Entlastung der Innenstadt geben. Von einem Bürgerentscheid halten die "Bürger gegen die Alttrasse" nichts, denn dadurch würde über Jahrzehnte ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis in der Südstadt verhindert. Der Verein "Keine Südumgehung Limburg e.V." forderte die Stadt auf, die bisherigen Planungen einzustellen, da das Projekt in der Grössenordnung von 70 Millionen Euro seine eigentliche Zielsetzung nicht erreichen und massive Schäden für die Bürger von Limburg und Umgebung bringen würde.

03.06.2009
Wer wird der neue Bürgermeister in Limburg?

Bürgermeister Martin Richard (CDU) und sein Herausforderer Dr. Marius Hahn haben sich in der Podiumsdiskussion der NNP zur Bürgermeisterwahl beide für einen Bürgerentscheid zur Südumgehung ausgesprochen. 

30.05.2009
Hahn lehnt Südtangente "strikt ab"

Der Bürgermeisterkandidat Dr. Marius Hahn stellte sich den kritischen Fragen interessierter Bürger auf einer Podiumsdiskussion des Vereins "Keine Südumgehung Limburg e.V." in Linter. Hahn machte klar, dass er die Südumgehung strikt ablehne. Am liebsten sei es ihm, ganz auf eine bauliche Massnahme zu verzichten. Die Gutachten bezögen viele Kostenfaktoren gar nicht ein. 

06.05.2009
Südumgehung: Einigung nur über Bürgerentscheid?

Bürgermeister Martin Richard sprach auf einer vom Verein ausgerichteten Podiumsdiskussion in Linter. Er rechnet damit, dass die endgültige Entscheidung über den Bau in einem Bürgerentscheid herbeigeführt wird.

05.05.2009
Einwohner wollen keine Südumgehung

Bürgermeister Richard steht den Vereinsmitgliedern auf der Diskussionsveranstaltung des Vereins Rede und Antwort. Er geht davon aus, dass es einen Bürgerentscheid zum Thema Südumgehung geben wird.